Bundesvereinigung Bauwirtschaft appelliert an Mindestlohnkommission: Tarifgefüge im Baugewerbe nicht überfordern
- trenkler0
- 16. Juni
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Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft fordert die Mindestlohnkommission auf, eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns zu vermeiden, die das Tarifgefüge im Baugewerbe überfordert.
Marcus Nachbauer, Vorsitzender der Bundesvereinigung, warnt: „Eine starke Anhebung führt zu erheblichen Kostensteigerungen im Bau- und Ausbaugewerbe und erschwert die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.“
Studien des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) zeigen, dass Mindestlohnerhöhungen nahe den Tariflöhnen die Tarifstruktur verengen, Marktlöhne steigen lassen und den kalkulatorischen Druck erhöhen – mit besonders negativen Folgen für das arbeitsintensive Baugewerbe.
Nachbauer betont: „Die bestehenden Tarifverträge sichern faire Löhne, soziale Absicherung und verlässliche Kostenplanung. Dieses Gleichgewicht darf nicht gefährdet werden. Die Bauwirtschaft arbeitet intensiv daran, Kosten zu senken und bezahlbaren Wohnraum zu ermöglichen. Eine überzogene Mindestlohnerhöhung würde dies konterkarieren und Mehrkosten verursachen, die letztlich Mieterinnen und Mieter tragen müssten – das darf nicht passieren“, so Nachbauer.
Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) ist der Zusammenschluss des deutschen Bau- und Ausbauhandwerks und repräsentiert in 15 Verbänden 370.000 Betriebe mit 3,4 Mio. Beschäftigten. Die Betriebe sind im Handwerk fest verankert; es handelt sich dabei größtenteils um mittelständische Familienbetriebe. Diese erbringen rund 80 % aller Bauleistungen in Deutschland.
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