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Bauwirtschaft zu Koalitionsverhandlungen

Für stabile Rahmenbedingungen / Hohe Qualität durch mittelstandsgerechtes Bauen / Mehr Nachhaltigkeit im Gebäudebereich




Zum Auftakt der heute beginnenden Arbeitsgruppen, die im Rahmen der Koalitionsverhandlungen tagen, forderte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Marcus Nachbauer, die Koalitionäre auf, die Rahmenbedingungen stabil zu halten. „Das betrifft zum einen die Bauinvestitionen der öffentlichen Hand und zum anderen die investiven Anreize im privaten Bau, sei es im Wohnungsneubau, bei der energetischen Sanierung oder dem Wirtschaftsbau. Denn der Gebäudebereich ist von langen Investitionszyklen geprägt. Nur so können unsere 370.000 Betriebe ihre Kapazitäten ausbauen. Derzeit beschäftigen sie bereits 3,4 Mio. Menschen und mehr als 200.000 Auszubildende.“ Nachbauer wies weiter darauf hin, dass eine hohe Qualität in der Bauausführung bei vernünftigen Preisen nur durch mittelstandsgerechtes Bauen zu erzielen sei. Dabei plädierte er für die Zulassung von Nebenangeboten. „So kann das unternehmerische Knowhow der innovativen und fachkundigen kleinen und mittleren Unternehmen, die sich bei einer funktionalen Ausschreibung nicht am Vergabeverfahren beteiligen können, in öffentliche Bauvorhaben mit einbezogen werden. So entsteht mehr Wettbewerb ohne Mehrkosten. Dieser sichert am Ende eine hohe Ausführungsqualität.“

Wenn der Auftraggeber, sprich: die öffentliche Hand, auch in der Planungsphase auf Wettbewerb setzt, kann er sich das Knowhow verschiedener Planer zunutze machen. So profitiert er sowohl bei der Planung als auch bei der Bauausführung von den vielen innovativen Ideen der mittelständischen Unternehmen. Dabei kommt ihm ein breiter Wettbewerb zugute, der ihm eine preiswerte und qualitativ hochwertige Realisierung seiner Projekte gewährleistet. „Setzt der Auftraggeber seine Projekte nach der beschriebenen Methode um, ist das in der Praxis für ihn rationeller und kostensparender als die funktionale Ausschreibung,“ ist sich Nachbauer sicher. Des Weiteren appellierte Nachbauer an die Unterhändler der drei Parteien, das Gebäude zum Knotenpunkt der Energiewende zu machen. „Denn Moderne Gebäude sind zukünftig nicht mehr nur Wohn- oder Arbeitsraum, sondern sie sind auch Kraftwerk, Energiespeicher und Ladestelle. Neben der dafür notwendigen energetischen Ertüchtigung bedarf es dazu der Modernisierung der elektrischen Anlagen sowie der informationstechnischen Ausstattung. Hier hat sich abseits staatlicher Förderprogramme ein enormer Sanierungsstau aufgebaut, der ebenfalls beseitigt werden muss. Für beide Bereiche, der energetischen Gebäudesanierung wie auch der technischen Ausstattung benötigen wir Anreizprogramme mit klaren Regeln und entsprechenden Laufzeiten.“

Abschließend forderte Nachbauer eine mittelstandsgerechte Politik in den Fokus der nächsten Jahre zu nehmen. „Denn nur unter Berücksichtigung der innovativen Kraft und sozialen Verantwortung der mittelständischen Unternehmen können die immensen Aufgaben erfolgreich gemeistert werden. Die mittelständischen Unternehmer und Handwerksmeister leben vor Ort und haben daher ein anderes Verantwortungsbewusstsein für die Menschen in ihrer Heimat als anonyme Großkonzerne. Daher ist eine Politik, die den Mittelstand stärkt, die beste Wirtschafts-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik.“

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